Menschen in schwierigen Stunden Trost spenden, mit Kreativität und Einfühlungsvermögen einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen und auf eigenen Beinen stehen: Freie*r Trauerredner*in ist ein Beruf, der viele reizt. Bist auch Du bereit für diese Herausforderung? Mit unserer Checkliste findest Du Antworten.
Frei im wahrsten Sinne des Wortes
Immer mehr Menschen in Deutschland verdienen als freie*r Redner*in ihren Lebensunterhalt – manche im Nebenberuf, andere in Vollzeit. Neben den freien Eheschließungen sind Trauerfeiern die wichtigsten Anlässe, an denen sie zum Einsatz kommen. Aber was macht den Beruf so attraktiv? Für manche sind es die Verdienstmöglichkeiten als Trauerredner*in, für andere die Möglichkeit, mit den eigenen Worten Menschen zu bewegen und Emotionen zu lenken. Aber eines ist allen gemeinsam: Die Sehnsucht danach, selbstbestimmt zu arbeiten und den Alltag nach dem ganz persönlichen Lebensmodell zu gestalten. Denn die Redner*innen sind schließlich nicht nur frei in der Gestaltung von Zeremonien, sondern auch in der Zeiteinteilung und Arbeitsorganisation.
Nicht-konfessionelle Trauerfeiern gewinnen an Bedeutung
Die Nachfrage nach Menschen, die individuelle Beisetzungen ohne konfessionellen Zwang gestalten, zieht übrigens kontinuierlich an. Denn während die Anzahl der kirchlichen Bestattungen in Deutschland sinkt – von etwa 600.000 im Jahr 2000 auf rund 512.000 im Jahr 2018 – ist die Zahl der Todesfälle gestiegen. Anders ausgedrückt: Während vor 20 Jahren noch 70 Prozent der Bestattungen im christlich-konfessionellen Rahmen stattfanden, entscheidet sich heute nur noch die Hälfte der Angehörigen für diese Form. Immer mehr Menschen wollen entweder eine sehr schlichte Bestattung, eine Bestattung in nicht-christlichen Konfessionen – oder eben eine individuelle Zeremonie mit freien Redneder*innen. Der Zeitpunkt, in die Branche einzusteigen, ist also durchaus günstig.
Checkliste: Bist Du geeignet als freie*r Trauerredner*in?
Da der Beruf nicht geschützt ist, kannst Du also im Prinzip jederzeit damit beginnen, Trauerfeiern zu planen und Trauerreden zu halten. Doch solltest Du Dir vorher ganz ehrlich ein paar Fragen stellen: Bin ich richtig in diesem Beruf? Was qualifiziert mich? Und was hindert mich daran, Trauerredener*in zu werden? Mit unserer Checkliste findest Du leicht die Antworten.
1. Du bist bereit für
Veränderung.
Das (Berufs-) Leben als Selbständige*r ist für Dich neu – oder Du hast noch
keine Erfahrung als Redner*in: Dann stehst Du jetzt an dem Punkt, Dich zu
entscheiden. Möchtest Du große Teile Deines Alltags umkrempeln, auf die
Sicherheit einer Anstellung verzichten und für Dich selbst verantwortlich sein?
2. Du hast einen finanziellen
Puffer.
Ob Du im Haupt- oder im Nebenberuf als Redner*in arbeiten möchtest: Sei Dir
bewusst, dass etwas Zeit vergehen kann, bevor Du die ersten Aufträge erhältst.
Und auch zwischen Trauerzeremonie und Bezahlung können einige Tage oder Wochen
liegen. Ein festes monatliches Einkommen ist die Ausnahme. Finanzielle
Rücklagen kommen Dir also zugute.
3. Du findest die richtigen
Worte.
In dem Beruf Trauerredner*in geht es darum, Menschen Trost zu spenden – vor
allem mit der Kraft Deiner Worte. Fällt es Dir leicht, auch in schwierigen
Situationen Deine Gedanken richtige auszudrücken und zu vermitteln? Dann ist
eine der wichtigsten Voraussetzungen erfüllt.
4. Du verfügst über
Lebenserfahrung.
Du wirst mit den unterschiedlichsten Menschen und Schicksalen in Kontakt
kommen. Dies einzuordnen und damit umzugehen, wird Dir nicht immer
leichtfallen. Wenn Du bereits auf eigene Erfahrungen zurückblicken kannst und
gestärkt aus manchen Situationen hervorgegangen bist, merken das Deine
Kund*innen – und schenken Dir Vertrauen.
5. Du kannst gut mit Menschen
umgehen.
Bei einer Trauerzeremonie musst Du einfühlsam und respektvoll auf die
Hinterbliebenen eingehen. Aber auch im Vorfeld kann es eine Herausforderung
sein, mit Deinen potenziellen Kund*innen zu kommunizieren – zumal sich diese
gerade in einer Ausnahmesituation befinden. Fingerspitzengefühl im Umgang mit
anderen ist also ein absolutes Muss.
6. Du vertraust auf Dein Talent.
Es wird Situationen geben, in denen Du daran zweifelst, ob Du das richtige
tust: Hast Du den passenden Tonfall getroffen? Wird das Beratungsgespräch gut
verlaufen? Gelingt es Dir, mit der Trauerfeier perfekt auf den Charakter der verstorbenen
Person einzugehen? Selbstvertrauen ist ein wichtiger Begleiter, um souverän
durch den Berufsalltag zu gehen.
7. Du scheust nicht vor intensiver
Arbeit.
Eine Trauerzeremonie schüttelst Du nicht aus dem Ärmel – sie bedeutet
akribische Vorbereitung, intensive Beratung und ein hohes Maß an Kreativität.
Gerade am Anfang wirst Du viel Zeit in die Vorarbeiten stecken. Und es wird
immer wieder Phasen geben, in denen sich die Aufträge häufen. Ausdauer und die
Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten gehören einfach dazu.
8. Du willst in Deine Zukunft
investieren.
Wenn Du ernsthaft das Ziel verfolgst, in Zukunft als freie*r Trauredner*in
erfolgreich zu sein, bedeutet das: Du musst jetzt eine Menge Zeit in diese
Zukunft investieren – und in der Regel auch etwas Geld. Wie bei jeder guten
Investition wirst Du allerdings beides vielfach zurückbekommen, wenn Du Dich
geschickt anstellst.
9. Du bist gefestigt im
Charakter.
Mehrmals pro Woche mit neuen Todesfällen konfrontiert zu werden, kann
durchaus bedrückend sein. Wie reagierst Du auf Belastungen? Wo und wie findest
Du Ausgleich? Und wie schaffst Du es, souverän zu bleiben, auch wenn Dir etwas
sehr nahe geht? Sei ehrlich zu Dir und finde heraus, ob Du auf Dauer in diesem
Beruf arbeiten kannst und willst.
10.Du kennst den Wert Deiner Arbeit.
Von trauernden enschen Geld zu verlangen, fällt manchmal schwer. Wenn Dir bewusst ist, dass Deine Zeit wertvoll und Deine Arbeit wichtig ist, kannst Du Deine Honorare mit einem guten Gewissen in Rechnung stellen – und gegenüber Deinen Kund*innen vertreten
Ausbildung und Optimismus sind das A und O
Wenn auf Du die meisten Fragen der Checkliste eine positive Antwort findest, steht dem nächsten Schritt nichts mehr im Weg: Du kannst Dich intensiv auf Deine neue Tätigkeit vorbereiten. Theoretisch hast Du die Möglichkeit, Dir alles Wichtige selbst anzueignen – allerdings ist das weder sicher noch effizient. Unser Tipp: Mit einem Online-Kurs für angehende Trauredner*innen bereitest Du Dich systematisch und Schritt für Schritt auf Deinen neuen Beruf vor. Dabei kannst Du Dich mit Gleichgesinnten austauschen und auf die Erfahrung unserer erfahrenen Dozentinnen zurückgreifen. Ebenso wichtig wie eine gute Vorbereitung ist übrigens ein gesunder Optimismus: Bei allen Eventualitäten und Fragezeichen stehst Du vor einem spannenden Weg, der Dein Leben nachhaltig verändern wird!
Du stehst vor einer großen Entscheidung
Dein Entschluss, als freie*r Trauerredner*in selbstbestimmt und unabhängig zu arbeiten, steht fest? Dann bist Du in guter Gesellschaft: In unseren Online- und Präsenz-Seminaren haben wir in den letzten Jahren dutzende talentierte Menschen ausgebildet, die heute erfolgreich Fuß gefasst haben. Einige von Ihnen lernst Du hier kennen (runterscrollen!). Wir sind gespannt, wie Du Dich entscheiden wirst – und ob auch Du in ein paar Jahren feststellen wirst: Es war eine der besten Entscheidungen Deines Lebens.